DRB BIRTAT 1. Bundesliga – Kampftag 12: Derby mit Kampfgeist – SC Kleinostheim unterliegt Hösbach knapp mit 14:17
Derbyzeit in Hösbach – und das Haus war voll! Wenn der KSC Hösbach und der SC Kleinostheim in der DRB BIRTAT 1. Bundesliga aufeinandertreffen, ist Gänsehaut garantiert.
Am 06. Dezember verwandelte sich die Halle in ein Tollhaus aus Spannung, Anfeuerungsrufen und purem Derbyfieber. Am Ende jubelte die Heimmannschaft – doch der 17:14-Erfolg war ein hart erkämpfter und letztlich glücklicher Sieg gegen stark ersatzgeschwächte Kleinostheimer. Früher Rückstand in hitziger Atmosphäre
Der Auftakt in der 61-Kilo-Klasse (griechisch-römisch) verlief aus Kleinostheimer Sicht bitter: Ivan Seibel fand gegen den explosiven Abdolmohammad Papi nur schwer ins Duell und
musste sich nach etwas mehr als zwei Minuten technisch überlegen geschlagen geben. Hösbach ging schnell mit 4:0 in Führung.
Im Schwergewicht zeigte dann Joshua Morodion eine Leistung, die das Kleinostheimer Lager aufhorchen ließ. Trotz fast 20 Kilogramm Gewichtsnachteil suchte er unerschrocken den Angriff, blieb der aktivere Ringer und zwang den Hösbacher Routinier Vladislav Baitsaev immer wieder in die Defensive. Am Ende stand zwar ein 1:6 auf der Anzeigetafel – doch Morodion verdiente sich Respekt für Kampfgeist und Mut.
Stechele setzt das erste Ausrufezeichen.
Im dritten Duell sorgte Niklas Stechele in der 66-Kilo- Freistilklasse für neuen Schwung. Mit cleverer Technik und taktischer Ruhe besiegte er Niklas Dorn verdient und brachte die ersten Punkte für den SC. Kleinostheim war im Kampf angekommen. Doch direkt danach ging es wieder hart zur Sache. In der 98-Kilo-Kategorie traf Pascal Eisele auf den körperlich überlegenen Anton Vieweg – rund zehn Kilogramm schwerer, aber keineswegs dominanter. Eisele kämpfte verbissen, zwang Vieweg immer wieder an die Passivitätsgrenze, musste sich aber knapp mit 0:2geschlagen geben. Ein Duell auf Augenhöhe, das mehr Engagement als Ergebnis zeigte. Den letzten Kampf vor der Pause entschied Hösbachs Publikumsliebling Gevorg Sahakyan klar für sich. Gegen den jungen Eliah Lucyga gelang ihm ein Disqualifikationssieg, der das Heimteam auf 11:2 davonziehen ließ. Doch wer
Kleinostheim kennt, weiß: Nachgeben ist keine Option. Aufbäumen mit Leidenschaft
Nach der Pause schien Hösbach durch Khidir Saipudinov (16:0 gegen Christoph Henn) bereits alles klarzumachen – 15:2 lag die Heimmannschaft nun vorn. Aber was dann
folgte, war pure Ringerleidenschaft. Zurab Kapraev, der in der 75-Kilo-Freistilklasse antrat,
lieferte gegen Aznaur Tavaev ein enges Match, in dem beide Athleten verhalten agierten. Mit einer knappen 2:5- Niederlage ging dieser Schlüsselkampf an Hösbach. Pure Dominanz, als Alexandrin Gutu auf die Matte trat. In einem wahren Feuerwerk aus Technik und Tempo fertigte der Moldawier seinen Gegner Merlin Stadtmüller nach gut
zwei Minuten mit 15:0 ab – technische Überlegenheit, vier Punkte, Jubel in der Gästekurve.
Und Kleinostheim hörte nicht auf. Giorgi Chkhikvadze zerlegte im direkten Anschluss seinen Kontrahenten Michael Widmayer förmlich. Mit präzisen Würfen und
gnadenloser Konsequenz beendete er den Kampf ebenfalls
vorzeitig – 15:0, technisch überlegen. Der Rückstand schmolz dahin, die Halle bebte.
Furioses Ende durch Eldarov. Als letzter ging Khamzat Eldarov auf die Matte – und setzte
ein Ausrufezeichen, das man so schnell nicht vergisst. Mit blitzschnellen Aktionen und unbändigem Willen ließ er Hösbachs Tim Müller, sonst einer der gehyptesten
Lokalmatadoren, keine Chance. Der Kampf war nach nicht einmal einer Minute vorbei – 16:0 für Eldarov! Die Hösbacher Fans trauten ihren Augen kaum, die Kleinostheimer jubelten lautstark.
Am Ende fehlte nur ein Quäntchen Glück zum großen Comeback: 17:14 lautete das Endergebnis – ein Sieg für Hösbach, der auf der Kippe stand. Trotz schwieriger Ausgangslage und zahlreicher Ausfälle bewies der SC Kleinostheim Charakter. Besonders der zweite Kampfabschnitt zeigte, wozu diese Mannschaft fähig ist, wenn sie zusammenhält. Jeder Punkt wurde erkämpft, jeder Griff verteidigt. Die Tabellenführung bleibt, und mit dem Auftritt in Hösbach hat das Team ein klares Signal gesendet: Der SC Kleinostheim bleibt das Maß der Dinge in der Bundesliga.
Nun gilt es, die Kräfte zu bündeln und die nächste Begegnung mit derselben Leidenschaft anzugehen – denn Kampfgeist ist dieser Mannschaft nicht abzusprechen.

