Emotionaler Derby-Sieg: SC Kleinostheim ringt Hösbach nieder
Kleinostheim, 17. Oktober 2025 – Ein Abend, den wohl
kein Kleinostheimer Ringerfan so schnell vergessen wird:
In einem an Spannung kaum zu überbietenden Bundesliga-
Duell bezwang der SC Kleinostheim vor heimischer Kulisse
den KSC Hösbach mit 12:11 Punkten. Die Halle bebte, als
der knappe Sieg feststand – ein emotionaler Kraftakt, der
den Tabellenführer auch weiterhin an der Spitze der DRB
BIRTAT 1. Bundesliga hält.
Derbyzeit bedeutet Ausnahmezustand. Schon beim Einlauf
der Teams war die Atmosphäre elektrisierend. Beide
Fanlager sorgten für Gänsehautstimmung, die
Mattenkämpfer ließen sich von dieser Energie mitreißen.
Im ersten Kampf des Abends traf Niklas Stechele (61 kg
Freistil) auf keinen Geringeren als Weltklassemann Azamat
Tuskaev. Trotz starker Verteidigung und gutem Kampfgeist
musste sich Stechele knapp mit 1:2 geschlagen geben. Ein
0:1 zum Auftakt – doch die Richtung war klar: Heute würde
es ein Kampf auf Messers Schneide werden.
Den Ausgleich besorgte dann Schwergewichtler Franz
Richter (130 kg GR), der gegen den agilen Shion Obata
taktisch klug agierte und mit 5:0 Punkten einen verdienten
Sieg einfuhr. Seine Körperbeherrschung und Dominanz in
den Passivitätsphasen machten den Unterschied.
Kleinostheim ging mit 2:1 in Führung.
Ein herber Rückschlag folgte jedoch in der Gewichtsklasse
bis 66 kg (GR): Eliah Lucyga stand dem international
erfahrenen Abdolmohammad Papi gegenüber – und musste
die technische Überlegenheit des Iraners anerkennen. Nach
nur 2:20 Minuten stand es 0:15 – und der KSC Hösbach
holte sich vier Mannschaftspunkte zurück. Zwischenstand:
2:5 aus Kleinostheimer Sicht.
Doch Joshua Morodion (98 kg FS) zeigte, warum er eine
feste Größe im Team ist. Mit klarem Plan, variablen
Angriffen und blitzschnellen Beinangriffen dominierte er
seinen Gegner Robin Ferdinand nach Belieben. Ein
überzeugender 11:0-Punktsieg brachte drei Punkte aufs
Kleinostheimer Konto.
Das Duell des Abends – Kampf bis 71 kg Freistil
Der wahre Höhepunkt und das wohl denkwürdigste Duell
fand in der Klasse bis 71 kg Freistil statt. Kaisei Tanabe,
amtierender Asienmeister, stellte sich dem amtierenden
Olympiasieger Kotaro Kiyooka. Was hier geboten wurde,
ging weit über einen normalen Mannschaftskampf hinaus.
Kaisei zeigte eine enorme Willensstärke, taktisches
Geschick und technische Raffinesse, sodass er sich
keineswegs hinter dem Weltstar verstecken musste. Beide Athleten lieferten sich einen hochklassigen Schlagabtausch,
der von Anfang bis Ende Spannung pur versprach.
Selbst die internationale Presse bezeichnete diesen Kampf
als „Kampf des Jahres“ und hob damit die hohe Qualität der
DRB BIRTAT 1. Bundesliga hervor. Der enge Ausgang von
6:8 Punkten zugunsten Kiyookas schmälert keineswegs die
Leistung von Kaisei Tanabe, der seinem Ruf als Top-Athlet
eindrucksvoll gerecht wurde. Ein echter Beweis, dass in der
stärksten Liga der Welt jeder Kampf ein Krimi sein kann.
Zur Pause lag der SCK knapp mit 5:6 zurück – alles war
noch offen.
Frisch aus der Kabine kam Pascal Eisele (86 kg GR). Gegen
den physisch starken Erik Löser behielt er in einem zähen
Duell die Nerven und sicherte sich dank der letzten
Wertung den wichtigen 1:0-Punktesieg. Eine starke
Leistung, bei der Taktik und Geduld entscheidend waren.
Im darauffolgenden Kampf unterlag Artur Tatarinov (75A
kg GR) denkbar knapp mit 3:3 gegen Michael Widmayer. Die
Entscheidung fiel über die letzte Wertung – erneut ein
Kampf auf Augenhöhe, der leider zugunsten der Gäste
ausging. Doch Tatarinovs Mut und Technik bleiben
unbestritten.
Dann kam der Moment, in dem sich die Halle in einen
Hexenkessel verwandelte: Rasul Shapiev (80B kg FS) ließ
sich von einem frühen Viererwurf seines Gegners Tim
Müller nicht aus der Ruhe bringen und antwortete mit fünf
starken Aktionen. Ein 8:4-Sieg, der den SCK wieder auf Kurs
brachte – 8:9.
Takahashi bringt die Halle zum Explodieren
Kota Takahashi (75B kg FS) brachte dann die Halle
endgültig zum Explodieren. Mit einem technisch
überlegenen 16:0-Sieg ließ er Paul Schwob keine Chance
und katapultierte den SC Kleinostheim mit einem
uneinholbaren Zwischenstand von 12:7 in Führung. Der
grenzenlose Jubel der Kleinostheimer Fans und Kämpfer
hallte minutenlang durch die Halle – ein Moment purer
Euphorie, der den Gastgebern einen kräftigen Energieschub
verlieh.
Die anschließende Disqualifikationsniederlage von Umalt
Timaev (80A kg GR), der sich als Freistiler selbstlos in den
Dienst der Mannschaft gestellt hatte, ging in der
überschwänglichen Freude über Takahashis Triumph unter.
Denn die Warriors hatte die Kontrolle übernommen und
den Sieg bereits gesichert. Endstand 12:11!
Der SC Siegfried Kleinostheim bewies an diesem Abend,
warum er Tabellenführer ist: Kampfgeist, Teamspirit und
taktisches Geschick machten den Unterschied. Auch wenn
nicht jeder Kampf gewonnen wurde, zählte die
mannschaftliche Geschlossenheit. Besonders
hervorzuheben sind die Leistungen von Franz Richter,
Joshua Morodion, Kota Takahashi – und nicht zuletzt Kaisei
Tanabe, dessen Duell mit dem Olympiasieger zum
absoluten Highlight avancierte.

